Traditionell findet organisiert von Frau Schreiber und ihren Sowikursen vor jeder Wahl an der LFS eine Podiumsdiskussion über politische Themen statt. So hatten auch vor der Kommunalwahl NRW Schülerinnen und Schüler der Q2 Kandidatinnen und Kandidaten für den Rat der Stadt Köln eingeladen, um mit ihnen kontrovers über die Zukunft Kölns zu diskutieren. Eingeladen und zugesagt hatten diesmal Vertreter aller Parteien, die zur Zeit in Fraktionsstärke im Rat sind. Allerdings erfuhr die Schule am Tag vor der Veranstaltung, dass die eingeladenen KandidatInnen auf Grundlage eines Ratsbeschlusses nicht bereit sind, auf einem Podium mit Vertretern der AfD zu diskutieren. Die Durchführung der Podiumsveranstaltung in der zuvor mit den KandidatInnen abgesprochenen Form war damit nicht mehr möglich.

Wir entschlossen uns spontan zu einem neuen Format. Wir baten die KandidatInnen in einem ersten Teil diesen Ratsbeschluss unseren Schülerinnen und Schülern zu erklären und warum dieser auch auf durch LehrerInnen begleiteten Bildungsveranstaltungen in einer Schule gelten soll. Anschließend konnten dann die Schülerinnen und Schüler einzeln mit jedem Parteienvertreter über Themen wie Mobilität und grünes Köln, soziale Disparitäten, Digitalisierung an Schulen und vieles mehr diskutieren.

Auch wenn wir bedauern, die Gelegenheit politisch kontroverser Diskussion zwischen den Parteivertretern nicht nutzen zu dürfen, erleben wir auch in den Tagen nach der Veranstaltung als sehr positiv, dass unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren LehrerInnen über den praktischen politischen Diskurs, das Auftreten der Parteipolitiker und den Umgang untereinander kontrovers diskutieren.

Auch wenn wir den Beschluss des Kölner Rates respektieren und nachvollziehen können, stellt sich uns dennoch die Frage, ob die Schule der angemessene Ort für dessen Umsetzung ist.