Die Themen Müllvermeidung, Mikroplastik und der Schutz der Meere sind fester Bestandteil im Erdkundeunterricht. Da eine Exkursion an Nord- und Ostsee nicht möglich ist, waren wir erfreut über den Besuch zweier Umweltschützerinnen. Die beiden Volunteers von Sea Shepherd berichteten über ihre ehrenamtliche Arbeit an den Küsten und auf hoher See. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Aufspüren und Bergen sogenannter Geisternetze. Als Geisternetz wird ein Fischernetz bezeichnet, das beim Fischfang verloren ging oder absichtlich im Meer entsorgt wurde und seitdem dort herumtreibt oder sich am Meeresgrund verfangen hat. Sie machen etwa 10 Prozent des Mülls in unseren Meeren aus und stellen eine erhebliche Gefahr für Fische, Vögel, Säugetiere und andere Meeresbewohner dar. Allein in der Ostsee gehen jährlich bis zu 10.000 Netze und Netzteile verloren. Dabei dauert es Jahrhunderte, bis sich das Material schließlich zu Mikroplastik zersetzt. Aber auch die Wiederherstellung von Seegraswiesen in Kooperation mit dem Geomar Helmholtz-Zentrum war ein Themenschwerpunkt. Ein Renaturierungsprojekt bei dem auch Privatpersonen mithelfen. 

Der 90-minütige Vortrag im Rahmen der KT-Stunde fand klassenübergreifend statt und war durch eine rege Schülerbeteiligung geprägt. Für viele Schülerinnen und Schüler sicher ein spannender und bewegender Moment und Grund genug, um selbst etwas zu unternehmen. Wer sich nicht gleich in einer Organisation engagieren möchte oder kann, hat trotzdem Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten. Eine einfache Idee: Wann immer wir am Strand sind sammeln wir drei Teile Plastikmüll auf und entsorgen ihn.