Bereits am Ende des letzten Jahres brachen wir, als eine kleine Gruppe interessierter Schüler:innen aus den WP-Kunst Plus-Kursen der Stufen 9/10, zum Wallraf-Richartz-Museum auf. Hier sollten wir die Möglichkeit haben, an einem besonderen „Edvard Munch“-Workshop teilzunehmen.

Vor Ort wurden wir zunächst sehr freundlich von Herrn Föll (Museumsschule) empfangen und zum Arbeitsraum geleitet. Exklusiv für unsere Gruppe wurden nun eindrucksvolle Lithografien Edvard Munchs aus dem Museums-Depot geholt und zur direkten Begegnung und Auseinandersetzung für uns ausgerahmt. Schon standen wir echten Munch-Originalen direkt gegenüber.

In der Gruppe ergründeten wir diese thematisch, verglichen sie und tauschten uns über ihre Wirkung aus. Zudem gewannen wir persönliche Eindrücke, die wir zur Inspiration eines eigenen Kunstwerkes nutzten konnten, welches im Anschluss gestaltet werden sollte. Nach einer kurzen Pause ging es dazu in die museumseigene Druckwerkstatt. Hier wurde uns zunächst die von Munch viel genutzte Technik einer Radierung erläutert sowie uns einige Druck-Beispiele als Inspiration zur Verfügung gestellt. Dann begannen wir unser eigenes Werk.

„Edvard Munch war ein aufmerksamer Beobachter seiner selbst und seiner Mitmenschen in verschiedensten zwischenmenschlichen Beziehungen. Sein künstlerisches Thema: Die Wahrnehmung dieser elementaren Gefühle und deren Darstellung in der ausdrucksstarken Einbeziehung der Umgebung.“

Als praktische Vorbereitung des Workshops hatten wir im Vorfeld die Aufgabe, eigene Fotos in Din A 6 zu Munchs Thema „Ich/Du/Wir…– und drum herum“ mit der Darstellung eines jeden selbst, von Freunden und Bekannten in verschiedensten Konstellationen, von räumlichen Situationen, in denen man sich aufhielte, sowohl in der Natur als auch in Innenräumen, Städten etc. zu sammeln. Aus dieser reichhaltigen Foto-Bildsammlung wurden nun konkrete Motive gewählt, ggfs. aus mehreren Fotos kombiniert, die einen Ausgangspunkt als spannende Motivvorlage für die eigene Radierung darstellen.

Jetzt bekam jeder eine „Rhenalon“-Druckplatte sowie eine Radiernadel und wir konnten beginnen, entsprechende Linien in unsere Druckplatte einzuarbeiten. Als dies geschehen war, färbten wir mit Hilfe eines dünnen (Gaze-)Tuches und schwarzer Druckfarbe die in die Platte geprägten, gekratzten Rillen ein. Als finalen Schritt konnten wir nun mithilfe einer Druckpresse unser eigenes Werk vollenden.

Nach insgesamt drei sehr schnell verfliegenden Stunden konnte jeder, durchaus stolz, sein eigenes „Munch“-Werk mitnehmen. Der Workshop hat uns insgesamt eine tolle Möglichkeit geboten, die für uns neue Kunsttechnik einer Radierung kennenzulernen, auszuprobieren und praktisch umzusetzen. Auch die “hautnahe” Munch-Begegnung beeindruckte uns nachhaltig.

Antonia Kufferath
Mariett Volkmer
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