Am 11.12.2019 kam die ehemalige Ermittlungsrichterin Erika Nagel zu Besuch in unseren Philosophiekurs, da wir uns zurzeit mit der Frage beschäftigen, ob es wirklich einen gerechten Staat gibt. Obwohl Frau Nagel nun seit drei Jahren ihre Rente genießt, erzählte sie voller Begeisterung aus ihrem beruflichen Alltag als Ermittlungsrichterin in Köln und betonte, dass sie das deutsche Rechtssystem für ausgesprochen gut halte. Ihre klare, strukturierte Darstellungsweise der unterschiedlichen Fälle beeindruckte uns ebenso wie ihre Aussage, in ihrem Berufsleben niemals Angst gehabt zu haben. Und das, obwohl sie häufig Einzelgespräche mit Mördern oder Dealern führte und sogar sechs Jahre wegen Morddrohungen unter Polizeischutz stand. Sie erzählte mit sehr viel Respekt von den Tätern und betonte, dass sie aufgrund ihrer christlichen Werte stets das Positive im Menschen zu sehen versuche, egal was er oder sie getan hat. Der für uns spannendste Moment war, als sie aus den Akten verschiedener Fälle vorlas und uns sowohl Einblicke in das nüchterne „Juristendeutsch“, als auch in die menschlichen Abgründe gab, die die Menschen fast schon animalisch erscheinen ließen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Nagel und freuen uns schon auf ein weiteres Zusammentreffen mit ihr. 
Clemens Cursiefen EF und Marcel Eissing EF