Den Strukturwandel einmal hautnah erleben: Das war das Ziel der Schüler*innen des Erdkundekurses der Q2, als sie sich gemeinsam mit Frau Borchert und Herrn Ohagen auf den Weg nach Oberhausen machten. 

Im Fokus stand dabei die Entwicklung der Stadt in den letzten 150 Jahren von einem Industriezentrum in eine moderne Stadt des 21. Jahrhunderts, die sich nach und nach von der Montanindustrie gelöst hat.

So schaute sich der Kurs Eisenheim, die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets, an, welche heute unter Denkmalschutz steht. Alle Teilnehmer waren mehr als erstaunt über die damaligen Lebensverhältnisse und den guten Erhaltungungszustand der Siedlung.

Auch das Gasometer, das größte Gasbehältnis Europas, und dessen Ausstellung wurden besichtigt. Dieser Besuch verdeutlichte den Schüler*innen, welche Bedeutung die Überreste der Montanindustrie auch heute noch für die Stadt haben und wie sie nach wie vor Verwendung finden. Besonders die Ausstellung stieß dabei auf großes Interesse bei dem Kurs, welcher besonders durch die Projektion der Geschichte der Erde beeindruckt war.

Neben der Entwicklung Oberhausens in den letzten 150 Jahren wurde auch die Entwicklung der Stadt in unmittelbarer Vergangenheit betrachtet. So besuchte der Kurs zunächst die Marktstraße, welche für viele Jahrzehnte als das Zentrum der Stadt galt. Vor Ort kartierten die Schüler*innen die Straße und schauten dabei vor allem auf die vorhandenen Geschäfte. Welche Art von Waren werden verkauft? In welchem Preissegment verkaufen die Geschäfte? Wie viel Leerstand liegt vor? Auch gab es Zeit für persönliche Gespräche mit Anwohnern und Passanten, bei denen über das Lebensgefühl auf der Straße gesprochen wurde. Das Ergebnis war zunächst ernüchternd. Kaum etwas los und viele leere Geschäfte. Die Frage, die nun auf der Hand lag, wurde auch schnell geäußert: „Wo findet das öffentliche Leben hier in Oberhausen statt?“ Diese Frage klärte sich beim letzten Ziel der Exkursion. Im CentrO, der neuen Mitte Oberhausens, welches 1996 eröffnet wurde. Das riesige Shoppingzentrum der Stadt war nach der einsamen, leeren Marktstraße ein großer Kontrast und führte dem Kurs den Strukturwandel noch einmal deutlich vor Augen. 

Die Unterschiede der einzelnen Ziele einmal so schnell hintereinander in der Realität zu sehen und zu erleben hat das Verständnis des Kurses für den Strukturwandel noch einmal deutlich gesteigert.