Politikerinnen und Politiker der CDU, SPD, FDP, Grünen und Linken diskutierten an unserer Schule über zentrale gesellschaftliche Themen – von Klimaschutz über Migration bis zur Schuldenbremse. Dabei wurde engagiert debattiert, klare Positionen vertreten und teils kontrovers gestritten.
Ein großes Thema war die Frage, ob die AfD hätte eingeladen werden sollen. Die CDU sprach sich klar dagegen aus und begründete dies mit den rechtsextremen Tendenzen der Partei. Die Grünen befürchteten, dass eine Teilnahme die Diskussion auf AfD-Themen lenken würde. Die SPD zeigte sich skeptisch, ob eine Einladung konstruktiv gewesen wäre.
Besonders viel Gesprächsstoff bot die Schuldenbremse. Die Grünen und die Linke hielten sie für ein Hindernis, um dringend notwendige Investitionen in Schulen und Klimaschutz zu ermöglichen. Die CDU und FDP betonten hingegen, dass Schulden zurückgezahlt werden müssen und forderten eine effizientere Nutzung vorhandener Mittel. Die SPD verwies auf die schwierige rechtliche Lage und sprach sich für Sondervermögen in Krisensituationen aus.
Auch beim Klimaschutz wurde intensiv diskutiert: Wie kann Deutschland investieren, wenn Geld knapp ist? Die FDP sieht vor allem ein Ausgabenproblem und hält Investitionen trotz Schuldenbremse für möglich. Die CDU verwies auf die CO2-Steuer als Finanzierungsquelle, während die Grünen deutlich mehr staatliche Investitionen in nachhaltige Infrastruktur forderten.
Ein weiteres kontroverses Thema war die Migrationspolitik. Die CDU betonte die Notwendigkeit strengerer Grenzkontrollen und einer besseren Steuerung. Die FDP sprach von einer Chance durch Einwanderung, sah aber ebenfalls Regelungsbedarf. Die Linke kritisierte die Debatte als zu einseitig und betonte die historische Verantwortung Deutschlands für Schutzsuchende.
Beim Thema Gewalt gegen Frauen zeigte sich, dass die CDU auf härtere Maßnahmen wie elektronische Fußfesseln für Stalker setzt. Allerdings kritisierten Grüne, SPD und Linke, dass die CDU zwar bei Anschlägen wie in Aschaffenburg oder München von einer „Notlage“ spricht, jedoch nicht, wenn es um die alltägliche Gewalt gegen Frauen geht. Sie forderten daher ein stärkeres Bewusstsein für das Thema und gezieltere Maßnahmen gegen häusliche Gewalt.
In einer Schnellfragerunde wurden klare Positionen sichtbar:
Vermögenssteuer für Superreiche?
CDU: nein
SPD:ja
FDP:nein
Grüne :ja
Linke: ja
Nutzung von Atomkraft und fossile Brennstoffen?
CDU: Enthaltung
SPD:Nein
FDP:ja
Grüne :nein
Linke: nein
4 Tage Woche testen?
CDU: Enthaltung
SPD:ja
FDP:ja
Grüne :ja
Linke: ja
Zum Abschluss betonte die FDP die zunehmende Polarisierung der politischen Debatte. Es gäbe nur noch Extreme wie „alle Ausländer raus“ oder „alle rein“, während eine sachliche, lösungsorientierte Diskussion in der Mitte fehlen würde. Dies wurde von anderen Parteien unterschiedlich aufgenommen, zeigt aber, wie emotional und hitzig die Debatte verlief.
Gerade die Intensität der Diskussion unterstreicht, wie wichtig politischer Austausch ist. Demokratie lebt vom Streit um die besten Lösungen – aber auch von Kompromissen und Zusammenarbeit. Deshalb: Geht wählen und gestaltet die Zukunft mit!
Zum Ende der Diskussion konnten die Schülerinnen und Schüler noch zu den folgenden drei Fragen abstimmen?
Wen würdet ihr vor der Podiumsdiskussion wählen?
CDU: 38,7%
Grüne: 32,1%
SPD: 13,8%
FDP: 9,9%
Linke: 5,5%
Wen würdet ihr jetzt nach der Podiumsdiskussion wählen?
CDU: 32,4% (-6,3%)
Grüne: 36,7% (+4,6)
SPD: 11,2% (-2,6%)
FDP: 15,4% (+5,5%)
Linke: 4,3% (-1,2%)
Welchem Politiker fandet ihr unabhängig von seiner Partei am überzeugendsten?
CDU: 11,9%
Grüne: 54,0%
SPD: 10,2%
FDP: 23,3%
Linke: 0,6%
