Ab März 2022 bis Juni haben wir an der LFS 30 ukrainische Schüler:innen von der Klasse 5 bis zur
Oberstufe aufgenommen. Sie nahmen mit einem zunächst reduzierten Stundenplan am Unterricht teil. Es ergab sich die wunderbare Idee einer Theater AG, für die wir die Theaterpädagogin Bettina Montazem (Urania Theater) sofort gewinnen konnten. Hier setzten sich die Schüler:innen spielerisch mit dem mitunter schwierigen Einleben in Köln, den schulischen Herausforderungen und der deutschen Sprache auseinander. Iryna Furman, Mutter eines ehemaligen ukrainischen LFS-Schülers, war wöchentlich (nicht nur!) zum Übersetzen mit dabei, da das Reden mit Händen und Füßen zwar lustig war, doch eher selten zum nötigen Verständnis führte.

Nach den Sommerferien ging im August alles weiter … nun mit Schulpflicht und vollem Stundenplan. Was spielerisch geblieben ist, ist die Theater AG, in der eine veränderte Version von Romeo & Julia nach W. Shakespeare zur Aufführung kommen soll:
Es geht um Freundschaft. Gerade jetzt!
Es geht um Hass. Gerade jetzt!
Und es geht um die Kraft der Liebe. Gerade jetzt!
Die Schüler:innen erarbeiten ein eigenes Textbuch: Zuerst erzählt Bettina Montazem den Inhalt der Szene. Dann werden die Szenen in der Muttersprache improvisiert. Die improvisierten Texte werden aufgeschrieben und ins Deutsche übersetzt.

So finden alle gemeinsam einen Weg über Körper, Improvisation, Muttersprache und Übersetzung in die noch fremde (und schwierige!) Sprache Deutsch.

Die Fotos zeigen die Akteur:innen bei der Probe verschiedener Szenen, … mal ernst, mal heiter, mal böse … und auf jeden Fall immer engagiert!

Wir sind dankbar für die großzügige Unterstützung durch das Erzbistum Köln (Aktion Neue Nachbarn), die es uns ermöglicht, das Angebot fortzuführen.

Bettina Montazem, Theaterpädagogin/Urania Theater

Reni Tavakolian, Schulsozialarbeiterin/LFS