
Die English Drama Group der Liebfrauenschule Köln setzt auch nach den letzten sehr erfolgreichen Inszenierungen von Shakespeares Macbeth (2010), der Shakespeare-Collage Much Ado about Love (2011), des Kriminalstückes The Curse of Gossington Hall nach Agatha Christies Roman The Mirror cracked from Side to Side (2012), Sean O‘Caseys Juno and the Paycock (2013), Agatha Christies masterpiece, And then there were None (2014), Shakespeares Romanze, sein letztes sowie reifstes Theaterstück The Tempest (2015) und Lewis Carrolls Alice in Wonderland (2017),der größten Liebesgeschichte aller Zeiten, Shakespeares Romeo and Juliet sowie der von Lifemusik der Bigband der Liebfrauenschule fulminant in Szene gesetzten Inszenierung von F. Scott Fitzgeralds The Great Gatsby (2019) und nach Corona-bedingter zweijähriger Aufführungspause Oscar WildesThe Importance of Being Earnest mit Agatha Christies Murder on the Orient Express ihre fast 40jährige Tradition von Aufführungen sowohl berühmter Shakespeare Dramen als auch moderner englischsprachiger Theaterstücke fort.
Unsere Inszenierung entführt die Zuschauer auf eine exotische Reise, auf der sie sich mithilfe von Perspektivwechseln, gestreuten Andeutungen und falschen Fährten aktiv an der Lösung des „Whodunit-Krimis“ beteiligen können, wobei die Autorin jedoch Indizien nur peu à peu verstreut, so dass selbst der detektivischste Zuschauer dem Meisterdetektiv Hercule Poirot nicht zuvor kommen kann. In Szene gesetzte scheinbar stereotype Romanfiguren scheinen dunkle Geheimnisse zu verbergen, Nebensächlichkeiten haben vielleicht am Ende Bedeutsamkeit für die Lösung des Falles, …
Bleibt hier ein Verbrechen aufgrund der menschlichen Einsicht eines weisen Detektivs ungesühnt und wird damit ein archaisches Rechtsverständnis nivelliert, als in unserer Inszenierung 8 Geschworene Selbstjustiz verüben und somit gleich einem angelsächsischen Schwurgericht die Verantwortung für ein Todesurteil übernehmen? Stereotype der Klassenzugehörigkeit, Vertreter des „melting pot“ Amerika, gesellschaftliche Vorurteile – Agatha Christie hinterfragt nationale Klischees und selbst die „one murderer only“ Regeln des Genres. Galt der Orientexpress als Sinnbild des Friedens, des Fortschritts, des zusammenwachsenden Europas?
Agatha Christie hat mit Murder on the Orient Express sowohl eigene Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitet und illustriert wie ihre Reise im Orient Express, während der sie Menschen traf, die zu Modellen für ihre Romanfiguren wurden, sondern auch Schlagzeiten der Zeit wie den Winter 1929, als der Zug in der Türkei im Schnee stecken blieb oder die Entführung und Ermordung des Sohnes des Flugpioniers Charles Lindbergh.
Bei unserer Inszenierung darf der Zuschauer in den exotischen genretypischen geschlossenen Raum einsteigen und sich von den Akteuren auf Irr- und Umwege zur Lösung des Murder on the Orient Express führen lassen.
Die spannungsreiche von kritischen Untertönen durchzogene Geschichte der Aufklärung des Mordes an Daisy Armstrong wird durch musikalische und lichttechnische Impulse sowie Überblendungen bis hin zur Metaebene, auf der das Publikum durch direkte Ansprache zur Teilnahme an der Lösung des Falles inspiriert wird, eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Die diesjährigen Akteure, Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 – Q2, proben seit dem vergangenen Herbst unter der Regie der Englischlehrerinnen, Ann-Kathrin Borchert und Gabriele Wiedemann und der Fremdsprachenassistentin Naomi Brown.
Aufführungstermine: Donnerstag, 23. März 2023, 19.30 Uhr
Freitag, 24. März 2023, 19.30 Uhr
Samstag, 25. März 2023, 19.30 Uhr (Einlass 18.30Uhr, kulinarisches Entrée)
Sonntag, 26. März 2023, 18.00 Uhr
im Foyer der Liebfrauenschule.
Eintrittskarten können sowohl unter post@lfs-koeln.de, oder rgwiedemann@t-online.de vorbestellt oder an der Abendkasse erworben werden zum Preis von 4,50€.
Für The English Drama Group
Gabriele Wiedemann